Krippenbummel

Betritt man an diesem Tag, dem 6. Januar, als Besucher die Dreifaltigkeitskirche, schaut man auf einen festlich beleuchteten Altarbereich. Man sieht sogleich die große Pyramide. Wenn man näher kommt, entdeckt man verschiedene Ausstellungsstücke. Informationstafeln erläutern diese. Wer mehr wissen will, kann Kurt Höhl fragen. Die Pyramide wurde 1979 von Herrn Röder, einst Lehrer an der Guten
bergschule, angefertigt. Sie ist mit der Kettensäge-Technik hergestellt. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass ein Tier zwei Köpfe trägt. „Um Platz zu sparen“, schmunzelt Höhl. Und ein weiteres Geheimnis verrät er den Besuchern: Die Pyramide läuft nicht durch die Kraft der Kerzen, dafür ist sie zu schwer. Sie hat einen eigenen Motor. „Zu Pfarrer Mohrs Zeiten haben wir die Pyramide aufgebaut und einen Probelauf gestartet“, erzählt Höhl. Doch der Motor habe so laut gebrummt, dass er den Gottesdienst gestört hätte. Kurzer Hand lief Höhl nach Hause, baute unter heftigem Protest seines Sohnes einen Lego-Motor aus dessen Spielzeug aus und in die Pyramide ein. Es funktionierte! Die Pyramide drehte sich leise und der Gottesdienst konnte ungestört gefeiert werden. „Ist da immer noch der Lego-Motor drin?“, frage ich. „Nein“, sagt Höhl und lächelt, „den musste ich unverzüglich meinem Sohn zurückbringen.“ Eine weitere Herausforderung war das Einstellen der richtigen Drehzahl. Unter den aufmerksamen Augen der damaligen Kantorin probierten die Helfer verschiedene Geschwindigkeiten aus. „Das ist doch kein Kettenkarussell“, rief die Kantorin empört. Sogleich wurde eine langsamere Geschwindigkeit eingestellt.