Interview zum Gemeindehaus mit der Architektin Heike Lindemer-Lange und dem Architekten Andreas Petri von blaupause architekten, Büttelborn

1) Was hat Sie/reizt Sie am Projekt Gemeindehaus Dreifaltigkeitsgemeinde persönlich?

Uns reizt die Vielfältigkeit der Nutzungsvarianten des Gebäudes: Zum einen die Arbeit mit Kindern und den Konfis u.a. im Obergeschoss. Zum anderen die flexible Nutzung der beiden  Versammlungsräume für unterschiedliche Veranstaltungen. Wir sehen ein großes Potential
für eine zukünftige stärkere Korrespondenz von Innen- und Außenraum. So ist es nun möglich die Räumlichkeiten bei Veranstaltungen um den Außenraum auf Ost- und Westseite zu erweitern. Reizvoll war auch den vorgegebenen Flächenvorgaben durch eine geschickte Entwurfs- und Nutzungsplanung gegenwärtig und zukünftig gerecht zu werden.

2) Welche Gestaltungsidee trägt Ihre Handschrift?

Die Gestaltung der neuen Decke im großen Saal integriert statische Notwendigkeiten, brandschutztechnische Vorgaben und haustechnische Installationen in ein ansprechendes
architektonisches Gesamtbild.

3) Was war nicht möglich umzusetzen, wäre aber in Ihrem Interesse gewesen?

Es wäre schön gewesen eine bessere Blickbeziehung zur Kirche herstellen zu können.
Eine Entwurfsvariante sah eine Zweigeschossigkeit des großen Saals vor mit großen
Fensteröffnungen zur Kirche.

4) Was bleibt Stand jetzt noch die größte Herausforderung? Welche wurde schon
gemeistert?

Gemeistert wurden folgende Herausforderungen: Die Statische und brandschutztechnische
Ertüchtigung der Geschossdecke über EG sowie letzteres im gesamten Gebäude und die
Integration der neuen Heizungs- und Sanitärleitungen in ein architektonisches Gesamtbild
Als Größte Herausforderung sehen wir derzeit wie im Detail sich das Zusammenspiel von
bestehender Begrünung mit dem Wunsch größtmöglicher Freifläche vor dem kleinen Saal
realisieren lässt. Zudem machen uns Lieferprobleme von Baumaterialien Sorgen.

5) Welchen Geist wünschen Sie sich für die neuen Räume in Zukunft?

Wir wünschen uns, dass der grundlegende Entwurfsgedanke "das Gemeindehaus durch die
neue Fassadengestaltung zu öffnen" Früchte trägt und das Gemeindeleben zukünftig noch
stärker wahrgenommen wird. Hoffentlich zieht ein gestärkter Gemeinschaftsgeist ein. Und
schön wäre es, wenn auch neue Kirchenmitglieder den Weg in das neue Gemeindehaus
finden.

6) Was wollen Sie der Gemeinde über das Projekt gerne noch sagen?

In der Projektarbeit hat uns das stets freundliche und konstruktive Miteinander mit dem
Kirchenvorstand und weiteren Projektbeteiligten gut gefallen. Wir sind jederzeit gerne auf die
Baustelle gefahren. Alle waren bemüht ein gutes Ergebnis zu erhalten.

7) Wann wurde rund um die Baustelle gelacht im Planungs- oder Bauprozess?

Eine Baustellenbesprechung zwischen Frau Lindemer-Lange und Herrn Felice (Rohbauer)
erfolgte über zwei Geschossebenen (Keller zu Erdgeschoss) über den Lichtschacht. Herr Felice
sagte irgendwann im Laufe des Gesprächs, er fühle sich wie bei Romeo und Julia. Herr
Felice erklomm schließlich den Höhenunterschied um seine „Julia“ besser verstehen zu
können.