Besinnung Dezember 2022/Januar 2023

Titelbild TürLiebe Leserin, lieber Leser, liebe Gemeinde,

als ich die Tür entdeckte, die auf dem Titel gezeigt wird, da war sie geschlossen. Ich habe geklopft, nichts rührte sich. Ich klopfte wieder. Es blieb ruhig. Ich nahm meinen Mut zusammen und probierte die Klinke aus, und die Tür ging langsam auf. Nur einen Spalt, ich trat nicht ein. Doch es war ein großes Geschenk diese Treppe zu sehen. Ich schloss die Tür. Und nahm Erinnerung und Foto mit. Wie ein Geschenk, ungefähr wie drei Kilo Hoffnung.

Jetzt ist die Zeit, Türen zu öffnen. Am Adventskalender sowieso. Aber auch für die offenen Adventsfenster, wenn sich an einigen Abenden im Dezember in unserer Gemeinde Türen und Fenster öffnen. Dann können Menschen gemeinsam Advent erleben. Türen, die zuletzt verschlossen blieben, jetzt gehen sie wieder auf! Und wie schön ist es, sich auch in der kalten Jahreszeit zu begegnen.Verschlossenes öffnet sich. So auch die Türen zum Advents- und Weihnachtsmarkt. Wenn wir erleben, dass eine Tür aufgeht, vielleicht gar unverhofft, dann öffnet sich auch etwas in uns. Mit Vorfreude fängt es an.

„Mein Herzenstür dir offen ist.“ So dichtet Georg Weissel 1623 für das Adventslied „Macht hoch die Tür.“ Es enthält ein wunderbares Motiv für die Adventszeit, in Vorbereitung auf Weihnachten. Wie eine Tür öffnet sich in mir selbst etwas. Meine Herzenstür.

Diese Worte „mein Herzenstür dir offen ist“ ist dabei eine Antwort. Eine Antwort darauf, dass Gott uns wissen lässt: Seine Herzenstür steht offen. Gott kündigt an, ich mache dir ein Geschenk. In Jesus kommt Gottes Sohn auf die Erde.Wahrer Mensch, der dir mein Gesicht zeigt.

Ich zeige dir meine Liebe. Gott eröffnet das Liebesspiel mit uns Menschen. Und wir können gemeinsam antworten und singen: Auch meine Herzenstür dir offen ist!

Doch nicht alle Türen öffnen sich, viele Herzen bleiben geschlossen. Und auch manche Angst bleibt. Vor Ansteckung. Vor Krieg. Vor der Zukunft. Aber mit jeder Tür, die sich öffnet, kommt auch ein Stück Hoffnung entgegen. Ein Spalt voll Hoffnung. Eine Treppe. Ein Weg, der sich zeigt. Liebe, die sich findet.

Im Advent haben wir Zeit diese Liebe wachsen zu lassen, ihr eine Bahn zu ebnen. Für das Fest, für den Moment, in dem wir spüren, diese Herzenstür steht mir offen. So offen, dass auch ich von der Liebe weitergeben kann. An die Lieben, an die Freunde, aber auch an andere Menschen, auch an die, die ich gar nicht kenne. So kann Weihnachten werden.

Ich wünsche Ihnen mit und trotz allem in dieser Welt gesegnete Advents- und Weihnachtstage. Auf dass Friede werde.

Ihr Jonas Bauer