C-Prüfung der Organistin Uta Mesplés. Ein Interview.

Uta MesplésUta Mesplés spielt Klavier seit sie 11 Jahre alt ist. Ersten Orgelunterricht erhielt sie dann mit 13 Jahren.  Als Organistin ist sie in Eberstadts Gemeinden schon seit etwa 11 Jahren tätig. Zuletzt begleitete sie auf dem Klavier den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag am 6. März. Im November 2019 hat Uta Mesplés die C-Prüfung für Kirchenmusiker im Fach Orgel erfolgreich bestanden.

Wie haben Sie sich auf die Prüfung vorbereitet?

Ich habe einen Kurs am Zentrum für Verkündigung belegt, der über 1,5 Jahre ging. Während dieser Zeit gab es Unterricht hauptsächlich für liturgisches Orgelspiel, Gehörbildung, Musiktheorie, Theologie und Orgelbau von sehr guten, engagierten Lehrern. Zusätzlichen Unterricht im Orgelliteraturspiel hatte ich bei unserem Kantor Stefan Mann. Mit ihm habe ich auch einen Abend fast 2 Stunden den Bau und die Funktion unserer Orgel in Dreifaltigkeit studiert. Pfarrer Bauer hat mir telefonische Nachhilfe in Gottesdienstkunde gegeben. Das war einfacher und schneller als stundenlang Bücher zu wälzen.

Welchen Umfang hatte die Prüfung?

Die Prüfung ging über 3 Tage und war sehr anstrengend. Die Prüflinge mussten außer etwa 45 Minuten Orgel spielen eine Orgelpfeife stimmen, mündliche und schriftliche Prüfungen in Gehörbildung und Musiktheorie, ablegen, vorsingen, Gesang anleiten und am letzten Tag noch 6 weitere theoretische schriftliche Prüfungen ablegen, unter anderem Theologie und Orgelbau. Am schwierigsten war für mich die Gehörbildung. Beim 2-stimmigen Melodiediktat konnte ich außer dem ersten und letzten Ton gar nichts aufschreiben.

Welche Motivation gab es sich dieser Prüfung zu unterziehen?

Meine erste Orgelprüfung, die D-Prüfung, habe ich schon mit 15 gemacht. Ich habe aber immer lieber Klavier als Orgel gespielt und mir die C-Prüfung eigentlich nie zugetraut. Während des Studiums habe ich dann für etwa 15 Jahre ganz mit der Musik aufgehört und erst während des Besuchs eines Orgelkonzertes des Darmstädter Kantors Wolfgang Kleber entschieden, dass ich wieder damit anfangen will. Ich habe dann Unterricht bei Stefan Mann genommen und er hat mich in Eberstadt auch musikalisch schnell in die Pflicht genommen und da wollte ich probieren, ob ich das kann.

Welchen Gottesdienst haben Sie in besonderer Erinnerung?

Ein ganz besonderer Gottesdienst für mich war der Taizé-Gottesdienst, den ein Vertretungspfarrer in Dreifaltigkeit gehalten hat. Einzelne Taizé-Lieder kennt man ja immer mal, aber wie so ein Gottesdienst abläuft, war mir unbekannt. Es kamen sehr viele Gottesdienstbesucher auch aus anderen Gemeinden, so dass zum Teil auch spontan zweite Stimmen bei den Liedern gesungen wurden. Außerdem wurde die gesamte musikalische Begleitung vom Klavier aus gemacht, was ich ja sowieso gerne mache und es gelang, diese besondere, meditative Stimmung während des Gottesdienstes herbeizuführen.

Welche Musikrichtung liegt Ihnen am Herzen?

Am liebsten sind mir die Romantiker. Bei meiner Orgelprüfung habe ich auch etwas aus einer Rheinberger Sonate gespielt. Gerne mag ich auch Musik von Zeitgenossen, über die sich dann oft Gottesdienstbesucher freuen, da es mal etwas anderes gibt, als die typische Orgelmusik.

Das Interview führte Jonas Bauer.