Rückblick Lebendiger Adventskalender 2019

„Alle Jahre wieder...“, so klingt der Dezember jedes Jahr. Alle Jahre wieder öffnen liebe Gastgeber in unserer Gemeinde ihre Adventsfenster. Alle Jahre wieder stellt man sich die Frage, was ist eigentlich das Schönste an den Adventsfenster? Sind es die Lieder, die besonders schön klingen, wenn sie vor den geschmückten Fenstern gesungen werden? Oder ist es der Glühwein? Vielleicht auch die Schmalzbrote, die Plätzchen, ein Stück selbstgebackener Kuchen?

Adventsfenster1

Adventsfenster2

Im Dezember 2019 wurden viele Geschichten erzählt. Es gab lehrreiche Geschichten, eine Geschichte über Freundschaft und Liebe, die so ergreifend vorgetragen wurde, dass die Zuhörer still lauschten und sich unauffällig die Augen wischten. Es gab auch Heiteres und Besinnliches. Den Abschluss bildete ein Krippenspiel, das ungeachtet des Nieselregens von Kindern aufgeführt wurde, die auf dem Weg zur Krippe noch schnell einen kranken Wolf gesund pflegten.

Eine Geschichte erzählte von der „Madonna von Stalingrad“. Viele ältere Gemeindemitglieder kennen sicherlich diese Geschichte. Mir war sie unbekannt. Man stelle sich Schützengräben vor, kaltes Wetter, Krieg um Stalingrad. Und auch dort war Weihnachten, war Heiligabend. Einige Soldaten kamen frierend von ihrer Patrouille zurück in ihren Bunker. Als sie die Tür öffneten und eintraten, blickten sie auf die Zeichnung von Maria mit ihrem Kind. Ein Soldat, der vor dem Krieg Pfarrer war, hatte sie mit einem Stück Kohle auf die Rückseite einer Landkarte gezeichnet. Die Soldaten blieben stehen und betrachteten ergriffen das schlichte Bild. Für einen Moment kehrte Frieden ein in ihre unwirtliche Bleibe und der Krieg und die Kälte blieben draußen.

Während ich diesen Text schreibe, merke ich, warum ich so gerne zu den Adventsfenstern gehe. Es ist die Vielfältigkeit, die ich so schön finde. Die unterschiedlichen Geschichten, mal die Schmalzbrote, mal der Kuchen und immer die Gäste, die andächtig lauschen, inbrünstig singen und für eine kleine Weile gemeinsam Advent feiern.

Wir danken allen Familien, die teilnahmen, für ihren lebendigen Adventskalender.